Das Heiligtum fühlte sich in der Nacht anders an, ruhiger, fast hohl. Die Wege, die tagsüber belebt waren, hallten jetzt nur noch vom leisen Summen der Flutlichter und dem gelegentlichen Zirpen der Grillen wider. Das Tigergehege, in dem sich sonst alles regte, lag still unter dem fahlen Schein des künstlichen Lichts. Caleb und Lily standen zusammen mit Ethan und zwei weiteren Tierpflegern hinter der Sichtscheibe.
Eine Tierärztin wartete in der Nähe, das Betäubungsgewehr in der Hand, jede Bewegung präzise, professionell und schwer vor Anspannung. Ethan sah auf seine Uhr und nickte dem Team zu. „Wir machen es kurz. Ein Pfeil, niedrige Dosis zuerst. Wenn sie sauber zu Boden geht, gehen wir rein. Wenn nicht, ziehen wir uns zurück.“ Lily presste ihre Hände an das Glas und machte große Augen.