Eine Krankenschwester adoptiert ein ausgesetztes Baby, das niemand haben wollte. 18 Jahre später weint sie, als sie endlich herausfindet, warum

Die nächsten Tage verstrichen in einem Rausch von Untersuchungen. Fremde Leute gingen durch ihre bescheidene Wohnung, öffneten Schränke, überprüften Rauchmelder, stellten gezielte Fragen über ihre Finanzen und Arbeitszeiten. Clara schrubbte jeden Winkel, bis ihr die Hände weh taten, und betete, dass sie die Einsamkeit nicht sehen würden, die sich in den Zwischenräumen ihres Lebens verbarg.

Schließlich teilte man ihr mit, dass sie das Kind bei einer Pflegefamilie unterbringen könne, solange die Ermittlungen liefen. Es waren keine Ansprüche geltend gemacht worden. Als sie das Baby an diesem Abend nach Hause trug, schwoll ihre Brust mit einer Mischung aus Angst und grimmiger Entschlossenheit an. Wenigstens war sie jetzt nicht mehr leer.