Sie schnalzte mit der Zunge. Wartete. Ein leises Rascheln antwortete irgendwo im Gebüsch. Dann wieder Stille. Lisa stand regungslos da und spitzte die Ohren. Es hätte ein Eichhörnchen sein können. Oder der Windhauch. Oder etwas anderes. Sie rief noch einmal und ging den Zaun entlang, spähte unter die Büsche, hinter die Blumentöpfe und sogar auf den Baum.
Aber der Garten hatte sich in ein stilles Foto verwandelt. Zu still. Zu leer. Und einfach so war Nina verschwunden. Lisa geriet nicht in Panik. Katzen verschwanden andauernd. Sie verschwanden in Schuppen, unter Veranden, hinter Büschen. Sie rollten sich zusammen und schliefen an Orten, an denen man nie nach ihnen suchen würde. Das sagte sie sich, als sie zum zweiten und dann zum dritten Mal über den Hof ging.