Und so vertrauten wir dieses Mal auf ihren Instinkt. Schließlich war unsere Tochter jetzt älter und weiser und hatte sich schon einmal am Feuer der Leidenschaft verbrannt. Diesmal würde sie vorsichtiger wählen und sich Zeit lassen, bevor sie etwas Unüberlegtes tut. Aber als Martin sie dann im Café einem doppelt so alten Mann gegenübersitzen sah, wurde ihm sofort kalt.
Später beschrieb er den Mann mit knappen Worten: ergrautes, schütteres Haar, ruhige Haltung und vorsichtige Stimme. Kein Lehrer, kein Kommilitone und schon gar nicht jemand, den wir kannten. „Vierzig, vielleicht mehr“, sagte Martin mit hartem Blick. Mir stockte der Atem. Unsere Tochter mit einem Mann wie ihm? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Ihr Leben hatte gerade erst begonnen!